Die Emschergenossenschaft plant im Zuge der Gesamtmaßnahme zur Ökologischen Verbesserung der Emscher von Dortmund bis Dinslaken den Umbau der jetzigen Emschermündung im Stadtgebiet von Dinslaken und Voerde.
Mit der Entflechtung der Schmutz- und Reinwasserströme in der Mischkanalisation sowie dem Bau des Abwasserkanals Emscher werden die Voraussetzungen zur ökologischen Verbesserung der Emscher geschaffen und das Gewässer kann wieder zu einem Reinwasserlauf umgestaltet werden. Dadurch wird eine verbesserte ökologische sowie städtebauliche Funktion in der Region erreicht, die durch verbesserte Wohnumfelder und dem Abbau von Barrieren in Form der Schmutzwasserläufe wahrgenommen werden kann.
Der Bereich der Emschermündung soll zu einem wichtigen ökologischen Schwerpunkt für die Emscher entwickelt werden. Aufgrund der zukünftigen fischdurchgängigen Anbindung an den Rhein hat diese Maßnahme eine besonders hohe Bedeutung für die ökologische Entwicklung
des Emscher-Flusses und die Erreichung der Ziele der WRRL. Da die Emscher im Bereich der Emschermündung schmutzwasserfrei ist, kann diese Maßnahme bereits heute – vor Inbetriebnahme des Abwasserkanals Emscher - durchgeführt werden. Derzeit mündet die Emscher bei Rhein-km 797,7 über eine Wehranlage (Stahlbetonbauwerk) in den Rhein. Die neue Emschermündung wird rund 500 m nach Norden verschoben und der Sohlversprung zwischen Emscher und Rhein wird zukünftig über eine sogenannte Sohlgleite erfolgen, um die ökologische Durchgängigkeit zu ermöglichen. Ferner wird im Bereich der neuen Emschermündung ein sich zum Rhein öffnendes Auenfeld erstellt. Dazu werden die vorhandenen Hochwasserschutzanlagen des Rheins ins Landesinnere verschoben.
Das hier ausgeschriebene Baulos 3.1 „Sohlgleite 2/3“ umfasst im Wesentlichen die Herstellung der Sohlgleite 2/3 mit den daran seitlich angeordneten Rauen Rampen einschl. der hierfür erforderlichen Spundwandbaugrube in einer Größe von rund 115 x 90 Meter. Die Herstellung der unter den mittleren Grundwasser einbindenden Sohlgleite SGL 2/3 erfolgt dabei im Schutze eines umlaufenden Spundwandverbaus (Dichtwand), der in die abdichtende Zone der unterlagernden tertiären Bodenschichten einbindet.
Da das Tertiär nicht 100 % dicht ist, ist in der Spundwandbaugrube eine Wasserhaltung herzustellen, um die dortigen Arbeiten im Trockenen ausführen zu können. Ein Rückbau der Spundwand nach Herstellung der Sohlgleite erfolgt nur bereichsweise. Auf der Westseite entlang des Rheindeiches und des späteren Leitdeiches soll die Spundwand als Sicherungselement im Baugrund verbleiben. Zudem soll die Spundwand zuflusseitig und abflussseitig der Sohlgleite im Baugrund verbleiben. Vor Ausführung der Spundwandarbeiten ist es erforderlich in dem bereits auf verschiedenen Ebenen vorausgehobenen Auenfeld eine Arbeitsebene für die Spundwandbaugrube SGL 2/3 zu erschaffen. Dort sollen auch die Kampfmittelsondierungen durchgeführt werden.
Nach Herstellung der Sohlgleite SGL2/3 in der Spundwandbaugrube erfolgen die weiteren Arbeiten umseitig der Spundwandbaugruben (Profilierung Gewässer, Vorbettsicherung herstellen usw.). Zu erwähnen ist, dass die Spundwandbaugrube SGL2/3 in den Rheindeich einbindet. Dieser ist zwar nur noch ein Banndeich, aber er soll auch noch zukünftig die Baustelle Emschermündung schützen, und ist daher in seiner Funktion aufrecht zu erhalten.