Die vorliegende Baumaßnahme ist Bestandteil eines Gesamtkonzeptes, wonach die Emscher inklusive Nebengewässer zu einem System mit Trennung von Rein- und Schmutzwasser umgebaut werden soll.
Nach der Entflechtung wird das Hellbach-System als Nebengewässer der Emscher seine Wasserführung im Wesentlichen aus den angeschlossenen Reinwasserzuflüssen und den Abschlägen der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten.
Der Hellbach und sein Nebengewässer Breuskes Mühlenbach (BrMb) haben eine Gesamtlänge von 11 km und liegen im Stadtgebiet Recklinghausen. Die hier auszuführende Leistung umfasst die Baumaßnahme Ökologische Verbesserung des Hellbachs von km 0,12 bis km 2,83.
Folgende Maßnahmen werden im Wesentlichen erforderlich:
Der Hellbach soll im Baulos I auf einer Gesamtlänge von ca. 2712 m so umgestaltet werden, dass eine Ersatzaue ausgebildet werden kann. Hierzu sind zunächst die vorhanden Betonsohlschalen inkl. Böschungsplatten rückzubauen und die Böschungen weitgehend durch Bodenabtrag umzuprofilieren. Die vorhandenen Gerinnezuläufe (Kunststoff-, Stahl-, Beton- und Stahlbetonrohrleitungen bis DN 500 / Ei 1200/1800 sowie Auslaufbauwerk Pumpwerk Reitwinkel bis DN 1200) sind an die neuen Böschungsverhältnisse anzupassen bzw. teilweise zurückzubauen und zu verdämmen.
Im Zuge der Baumaßnahme sind die Bachläufe auch innerhalb von acht Brücken und Durchlässen umzugestalten:
In dem neu herzustellenden Bachbett werden insgesamt sieben Sohlengleiten sowie vier Sohlschwellen in naturnaher Bauweise hergestellt. Die Böschungsfüße sind bereichsweise mit Fußfiltern oder Faschinen und die Böschungen mit Kokosgewebe vor Erosion zu sichern. An besonders hydraulisch beanspruchten Stellen, insbesondere im Bereich der Brücken, kommen zusätzlich Steinmatratzen zur Ausführung. In einigen Bereichen ist zur Gewährleistung der dauerhaften Standsicherheit der Böschungen Bodenaustausch durchzuführen.
Im Bereich zwischen Gneisenaustraße und Baumstraße sind auf einer Gesamtlänge von ca. 1060 m die vorhandenen Gewässerdeiche durch teilweisen oder kompletten Neuaufbau (bei Rückverlegung) zu ertüchtigen. Die landseitigen Böschungsfüße
sind mit Fußfiltern zu sichern. Die Bachsohle ist im Deichbereich mit einer Dichtung aus bindigem Boden zu versehen. Das Regenrückhaltebecken Grullbad wird weitgehend im Bodenabtrag profiliert. Zum Hellbach verbleibt ein Erdkeil, der einseitig mit einer Dichtungsschicht aufzubauen ist. Der Beckenüberlauf wird mittels Steinmatratzen befestigt. Auf den Beckenböschungen ist ein Betriebsweg anzulegen.