Auf dem Gebiet der Gemeinde Wachtberg, Ortsteil Oberbachem kam es am Mehlemer Bach durch ein Hochwasserereignis im Juli 2010 zu starken Böschungsabbrüchen. Weitere Abbrüche ergaben sich durch ein neuerliches Starkregenereignis im Juni 2013. Da in unmittelbarer Nähe Wohnbebauung an das Gewässer angrenzt, wurden durch die Gemeinde Wachtberg Sofortmaßnahmen veranlasst, die eine Sicherung der vorhandenen, stark abgegangenen Böschungen gegenüber den Privatgrundstücken zum Ziel hatte.
Um nun die Gewässerstruktur des Baches im Allgemeinen zu verbessern und zur Beseitigung der Hochwasserschäden plant die Gemeinde Wachtberg an drei Gewässerabschnitten des Mehlemer Baches Maßnahmen durchzuführen.
Im Rahmen dieser Maßnahme werden in einem 1. Bauabschnitt die Bauleistungen für den Abschnitt oberhalb des Durchlasses „Zum Dienacker" im Ortsteil Oberbachem umgesetzt. Um die Gefährdung der Bebauungen zu mindern und gleichzeitig Retentionsflächen zu schaffen, erfolgt vom Ausbauanfang her eine Verlegung des Gewässerverlaufs. Dadurch kann in den Aufweitungsbereichen gegenüber den anstehenden Privatgrundstücken eine Abflachung der Böschungen für die künftige Standsicherheit vorgesehen werden.
Im Weiteren werden Sicherungsarbeiten an der Gewässersohle und an den Uferböschungen durchgeführt.
An den besonders gefährdeten Stellen sind jeweils Steinwalzen auszuführen. Weitere Sicherungen erfolgen in der Sohle durch Konstruktionen aus Totholz. Ansonsten wird die Befestigung des Gewässers auf ein Minimum beschränkt, um dem natürlichen Gewässerleitbild auch im vorhandenen urbanen Raum nahe zu kommen.
Die Böschungen an der linken Uferseite werden so weit wie möglich abgeflacht. Dabei müssen die abgebrochenen Böschungsbereiche neu aufgebaut werden. Dahingehend sind die neuen Bodenmaterialien mit dem noch anstehenden Boden erdbautechnisch zu verzahnen, damit eine in sich standfeste Böschung entsteht. Eine Erosionsschutzmatte soll bis zur vollständigen Begrünung die Erosionssicherheit gewährleisten.
Im unteren Bereich bis zum Ausbauende am vorhandenen Durchlass „Zum Dienacker" wird das Gewässer in seiner vorhandenen Form und Struktur belassen. Durch unkontrollierte Befestigung des Gewässers mit „Materialien" aus dem Umfeld der Anwohner, ist in der Gewässersohle nicht natürliches, untypisches Substrat eingebracht worden, was in diesem Bereich zu entfernen ist.
Im Bereich des Durchlasses „Zum Dienacker" ist zulaufseitig auf beiden Seiten das Mittelwasserbett mit Steinwalzen zu sichern. Bodenuntersuchungen haben ergeben, dass die Verfüllung des Durchlasses im Bereich der unbefestigten Böschungen nur eine geringe Verdichtung aufweist. Dieser Bereich ist durch einen Bodenaustausch zu stabilisieren. Die Böschungsoberfläche ist teilweise mit Steinsatz erosionsfest an den Durchlassquerschnitt und die Steinwalzen anzubinden. Im Zuge dessen sind zur gezielten Abführung von Oberflächenwasser über den Böschungsbereich des Durchlasses Raubettrinnen herzustellen.