Ein wesentlicher Aspekt der Umgestaltung ist die Vergrößerung des Abflussquerschnittes durch Rückverlegung der Böschungsoberkante um 20 - 80 m und einer Abflachung der Ufer. Entlang der rechten Böschungsoberkante verläuft auf der gesamten Strecke ein Rad- und Fußweg. Im oberen Abschnitt verläuft teilweise auch am linken Ufer ein Fußweg. Beidseitig schließt an die Böschungsoberkante Wiesenfläche an. Die Bebauung liegt zurückversetzt, nur im Bereich des Rathauses liegt die Bebauung nahe am Gewässer.
Für den Hochwasserschutz verläuft annähernd auf der gesamten Strecke entlang der Böschungsoberkante an beiden Ufern eine Verwallung, deren Oberkante etwa 0,5-1,0 m höher als das Gelände liegt. Der Uferweg verläuft im oberen Abschnitt auf der Verwallung, im unteren / südlichen Abschnitt unmittelbar hinter der Verwallung auf dem Gelände.
Zusätzlich zu den oben geschilderten Maßnahmen der Renaturierung werden im Rahmen der Bauarbeiten der Radfernweg entlang der Nidda und Erlebnispunkte für die Bevölkerung geplant und umgesetzt.
- Durch die Rückverlegung der Hochwasserdämme an den Rand der Bebauung bzw. Nutzungen um bis zu 80 m wird Raum für eine naturnahe Entwicklung der Nidda und des Geländes geschaffen.
- Nach der Verlegung der Hochwasserdämme erfolgt beid- bzw. wechselseitig eine Aufweitung des Gewässerprofils der Nidda mit unterschiedlichen Böschungsneigungen.
- Diese Abschnitte werden durch eine variable Gestaltung der Aufweitungen mit Uferbuchten, Schnellen, unterschiedlichen Böschungsneigungen sowie mit Totholzelementen und Felsgestein strukturiert.
- Die vorhandene Böschungssicherung wird im Bereich der Aufweitungen entfernt. Das Material wird zur Gestaltung von Schüttsteinbuhnen wiederverwendet.
- Durch den Einbau der Buhnen wird in Verbindung mit der Aufweitung des Gewässerprofils eine höhere Strömungsvielfalt erreicht. Zusätzlich werden auch Bäume und Wurzelstöcke zur Gestaltung von strömungslenkenden Maßnahmen eingebaut.
- Die Sukzession eines Gehölzsaumes an der Mittelwasserlinie wird gefördert, die Böschungen verbleiben als Rohböden (kein Wiedereinbau des Oberbodens).
- Im südlichen Abschnitt der Renaturierung wird ein neuer Gewässerarm westlich der Nidda angelegt. Der neue Gewässerarm, wird wie der renaturierte Gewässerabschnitt dimensioniert und gestaltet.
- Die Nidda wird bei niedrigen und mittleren Abflüssen durch ein Leitwerk am Einlauf vollständig in den neuen Niddaarm ausgeleitet.
- Der unterhalb des Leitwerkes anschließende bisherige Verlauf der Nidda bleibt als Flutkanal erhalten und erhält einen altarmähnlichen Charakter.
- Mit dem sich durch die Aufweitung des Gewässers und die Erstellung des neuen Niddaarmes ergebenden Aushub werden die neuen Verwallungen / Hochwasserdämme gestaltet und im südlichen Abschnitt ein Aussichtshügel geschaffen.