Zentraler Maßnahmenbaustein zur Renaturierung des Sülzbaches ist die Anlage einer zusätzlichen parallelen Gewässerstrecke unter weiterer Nutzung des vorhandenen Gerinnes im Hochwasserfall. Die Aufteilung/Ausleitung des Abflusses erfolgt über Drossel- und Aufteilungsschwellen. Die Schwellen werden baulich so gestaltet, dass der Niedrig- und Mittelwasserabfluss in das neue naturnah ausgebildete Gewässer geleitet wird. Im Hochwasserfall wird der Hauptteil des Abflusses über das vorhandene Gerinne abgeführt (Nutzung als HW-Flutmulde).
Zur Förderung der eigendynamischen Gewässerentwicklung wird die neue Gewässerstrecke mit einer hohen Längen- und Breitenvarianz ausgebildet. Zur Überwindung des natürlich hohen Sohlgefälles entlang der Gewässerachse wechseln sich Flach- und Steilstrecken ab. Dadurch können abwechselnde Abschnitte zur Erosion- und Sedimentation initiiert werden. Steilstrecken werden zur Sicherstellung der ökologischen Durchgängigkeit als Sohlengleiten in Riegelbauweise (Beckenstruktur) erstellt. Daneben sind der Einbau von naturtypischen Elementen aus Totholz und Steinen vorgesehen, um die eigendynamische Entwicklung anzuregen.
Zur Querung von zwei Wegen ist die Errichtung von Wellblechdurchlässen als Maulprofil mit Sohlsubstrat und einseitiger Berme vorgesehen.
Der Sülzbach liegt auf dem Gebiet der Stadt Eltville im Rheingau-Taunus-Kreis. Die geplante Renaturierung bezieht sich auf einen Teil des zentralen Einzugsgebietes zwischen Fließ-km 2+550 und Fließ-km 3+350.
Die geplante Maßnahme befindet sich nordwestlich der A42 und verläuft parallel zum Wiesweg. Die Länge der gesamten Gewässerbaumaßnahme beträgt ca. 800 m.